• Neun-Monats-Novene Teil 1


    Die Heilige Stadt

Neun-Monats-Novene Teil 1
Die Heilige Stadt

Wir wollen im 1. Teil dieser Novene einen Blick auf die Heilige Stadt als Ganzes werfen. (in den nächsten Teilen betrachten wir dann das Fundament dieser Heiligen Stadt, nämlich die sieben Säulen der Heiligen Stadt – also den Bauplan und seine Teile).

„All in“

Die Heilige Stadt, die wir Schönstätter in Österreich ersehnen, erbitten, erbauen wollen, ist als Symbol im Grundstein des Heiligtums am Kahlenberg sichtbar. Und darauf setzen wir alles. „All in“ würde ein Pokerspieler sagen. Man könnte uns auch leicht für Pokerspieler halten. In einer Zeit, in der eine Pandemie umgeht, eine Spaltung der Bevölkerung unseres Landes droht und die Kirche die x-te Krise durchlebt, wächst Heilige Stadt? Und eine kleine Kapelle, die momentan am Rande einer riesigen Baugrube steht, soll die Quelle für dieses Wachstum sein?

Verrückt?

Wer sind die Verrückten, die das glauben und dafür „All in“ gehen. Das sind wir Schönstätter!

An Selbstvertrauen fehlt es uns ja nicht, sonst würden wir nicht einen großen Um- und Ausbau angehen, während anderswo die Bildungshäuser geschlossen werden. Nur mit Selbstvertrauen allein ist es nicht getan. Das wissen wir. Darum setzen wir auch auf eine große Menge Gottvertrauen. Und wir tun dies schon seit vielen Jahren auf unsere originelle Weise: Wir setzen voll auf die Gottesmutter, auf Pater Kentenich und auf das kleine, wirkmächtige Heiligtum.

In einem Vortrag bei der Oktoberwoche 2006 hat P. Beller, der gemeinsam mit den Marienschwestern Schönstatt in Österreich aufgebaut hat, die Heilige Stadt so erklärt:

Es ist eine Stadt, die der liebe Gott gebaut hat,
eine Stadt, in der der liebe Gott herrscht,
eine Stadt, die das Göttliche immer mehr ausstrahlt.

Den gesamten Vortrag von P. Beller gibt es hier zum Anhören, wenn genügend Zeit und Muße vorhanden ist:

P. Beller über die Hl. Stadt, Oktoberwoche 2006

„Wir sind – Ich bin – Heilige Stadt“

Wenn wir an dieser Heiligen Stadt mitbauen wollen – sprich: ein Teil von ihr sein wollen -, dann dürfen wir dieses Bild der Heiligen Stadt auch auf unser eigenes Haus und das Hausheiligtum anwenden, und wir dürfen es auch auf uns persönlich anwenden (unser Herzensheiligtum):

Ich bin vom lieben Gott gebaut (geschaffen),
in mir herrscht der liebe Gott,
ich strahle das Göttliche immer mehr aus.

Da wird es richtig schön!

„All in“ für die Heilige Stadt bekommt da noch eine viel tiefere Bedeutung. Das ist kein Spiel, wo ich Geld gewinnen oder verlieren kann. Da geht es um mich persönlich, um mein Leben, darum, dass Gott sich in mir entfalten kann. Gibt es etwas Größeres, etwas Schöneres?

Ganz konkret

Wir nehmen uns täglich 5 Minuten Zeit für einen Baustein der Novene. Es muss nicht mehr sein, wir haben ja schließlich alle genug zu tun.

Vorteil: Wenn wir uns auf eine Sache voll konzentrieren, dann trainieren wir eine Fähigkeit, die heute immer mehr verloren geht.

Und wenn wir diese 5 Minuten nicht schaffen, dann geht sich sicher dieses kleine Abendgebet aus:

Durch uns (mich) magst du erbauen
die Stadt aus Himmelsauen,
dass alles voll Vertrauen
zu ihr empor kann schauen.

(Ein Vers aus dem Dankeslied aus Himmelwärts leicht abgeändert)

=> Download dieses Kapitels als PDF Datei

Bausteine:

 


 


Als Symbol für die Hl. Stadt haben wir unsere Holz-Häuser der Hl. Stadt ausgewählt. Diese kleinen Häuschen gibt es in ganz Österreich und sie sind Symbol dafür, dass wir alle an der Hl. Stadt mitbauen und dass wir für diese Hl. Stadt und für Schönstatt am Kahlenberg unsere Beiträge ins Gnadenkapital schenken. Das Bild zeigt einige dieser Häuser, die im Kapellchen am Kahlenberg stehen.

Die Frage, die wir uns bei der Betrachtung dieses Symbols stellen können:
Wie sieht unser Haus der Hl. Stadt aus und wer gehört aller zu unserem Haus dazu?

Holzhäuser zum Gestalten können im Schönstattzentrum angefordert werden: schoenstattzentrum-wien@schoenstatt.at


 

Das neue Jerusalem (Offb 21):
9 Und es kam einer von den sieben Engeln, welche die sieben Schalen voll mit den sieben letzten Plagen getragen hatten. Er sagte zu mir: Komm, ich will dir die Braut zeigen, die Frau des Lammes. 10 Da entrückte er mich im Geist auf einen großen, hohen Berg und zeigte mir die heilige Stadt Jerusalem, wie sie von Gott her aus dem Himmel herabkam, 11 erfüllt von der Herrlichkeit Gottes. Sie glänzte wie ein kostbarer Edelstein, wie ein kristallklarer Jaspis. 12 Die Stadt hat eine große und hohe Mauer mit zwölf Toren und zwölf Engeln darauf. Auf die Tore sind Namen geschrieben: die Namen der zwölf Stämme der Söhne Israels. 13 Im Osten hat die Stadt drei Tore und im Norden drei Tore und im Süden drei Tore und im Westen drei Tore. 14 Die Mauer der Stadt hat zwölf Grundsteine; auf ihnen stehen die zwölf Namen der zwölf Apostel des Lammes. 15 Und der Engel, der zu mir sprach, hatte einen goldenen Messstab, um die Stadt, ihre Tore und ihre Mauer zu messen. 16 Die Stadt war viereckig angelegt und ebenso lang wie breit. Er maß die Stadt mit dem Messstab; ihre Länge, Breite und Höhe sind gleich: zwölftausend Stadien. 17 Und er maß ihre Mauer; sie ist hundertvierundvierzig Ellen hoch nach Menschenmaß, das der Engel benutzt hatte. 18 Ihre Mauer ist aus Jaspis gebaut und die Stadt ist aus reinem Gold, wie aus reinem Glas. 19 Die Grundsteine der Stadtmauer sind mit edlen Steinen aller Art geschmückt; der erste Grundstein ist ein Jaspis, der zweite ein Saphir, der dritte ein Chalzedon, der vierte ein Smaragd, 20 der fünfte ein Sardonyx, der sechste ein Sardion, der siebte ein Chrysolith, der achte ein Beryll, der neunte ein Topas, der zehnte ein Chrysopras, der elfte ein Hyazinth, der zwölfte ein Amethyst. 21 Die zwölf Tore sind zwölf Perlen; jedes der Tore besteht aus einer einzigen Perle. Die Straße der Stadt ist aus reinem Gold, wie aus klarem Glas. 22 Einen Tempel sah ich nicht in der Stadt. Denn der Herr, ihr Gott, der Herrscher über die ganze Schöpfung, ist ihr Tempel, er und das Lamm. 23 Die Stadt braucht weder Sonne noch Mond, die ihr leuchten. Denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie und ihre Leuchte ist das Lamm. 24 Die Völker werden in diesem Licht einhergehen und die Könige der Erde werden ihre Pracht in die Stadt bringen. 25 Ihre Tore werden den ganzen Tag nicht geschlossen – Nacht wird es dort nicht mehr geben. 26 Und man wird die Pracht und die Kostbarkeiten der Völker in die Stadt bringen. 27 Aber nichts Unreines wird hineinkommen, keiner, der Gräuel verübt und lügt. Nur die im Lebensbuch des Lammes eingetragen sind, werden eingelassen.


 

Oktoberwoche 1945, 19. Oktober, 2. Vortrag:
Wir müssen wieder besser wissen, was wir eigentlich sind als Familie. Richtungsgebend mag sein in dieser Hinsicht, die Art und Weise, wie wir im Laufe der Jahre uns selber betitelt haben. Schauen Sie in unser Schrifttum hinein! Hören Sie einmal all das, was wir von uns selber gesagt haben. Sind es nicht bestimmte Ausdrücke, die immer wiederkehren? Schlagen Sie die zweite Gründungsurkunde auf, dort ist die Rede von der Arche. Was für eine Arche ist das? Das Wort, das da steht von der Arche, ist seinerzeit von der Gestapo aufgenommen worden, ist ihr in das Herz und Ohr gedrungen. Dort heißt es: Ob die Arche, das ist unsere Familie, die jetzige Zeit aus der Sündflut retten würde, oder ob die große Sündflut noch zu erwarten sei? Die Familie also eine Arche! Das Dankeslied, das wir gestern öffentlich gesungen, macht aufmerksam auf die Stadt aus Himmelsauen.

„Durch sie mögst Du erbauen
die Stadt aus Himmelsauen,
dass alles voll Vertrauen
zu ihr empor kann schauen!“

Wie sieht also die Familie aus? Eine Stadt aus Himmelsauen! Ein Bild genommen aus der Apokalypse. Das heilige Sion, die himmlische Stadt steigt herab auf diese Erde.

„Durch sie mögst Du erbauen
die Stadt aus Himmelsauen,
dass alles voll Vertrauen
zu ihr empor kann schauen!“

Was ist das? Das ist die Kirche! Sie spüren die heutige Zeitnot: Wie viele Menschen werden irre an der Kirche, an den kirchlichen Vertretern! Wir sollen eine Stadt, das verklärte, ideale Sion darstellen, jetzt schon, wo wir das Gewand der Sterblichkeit noch um uns tragen, und zwar so, dass die Welt voller Vertrauen durch uns wieder emporschauen kann auf die Kirche, auf das Reich Gottes hier auf Erden.


 

Hildegard Brunner hat dieses Bild der Heiligen Stadt gemalt.

 

 

Anleitung zur Bildbetrachtung:

1) Still werden

2) Betrachten
Ich schaue das Bild an und lasse es auf mich wirken.
• Was sehe ich?
• Welche Farben und Formen nehme ich wahr?
• Was spricht mich an?
• Womit tue ich mich schwer?
• Woran erinnert mich das Bild?
• Wo bleibe ich „hängen“?
• Kann ich mich selbst in dem Bild entdecken?
• Finde ich meinen Platz in dem Bild?

3) Verweilen
Ich bleibe bei dem, was mich angesprochen hat und gebe dem Raum, was es an Gedanken und Gefühlen in mir auslöst.
„Mach die Augen zu, was du dann siehst, gehört dir.“ (Günter Eich)

4) Beten
Was ich beim Anschauen des Bildes erfahren habe, bringe ich vor Gott ins Gebet: als Bitte, Dank, Lob, Klage ..


 

Dieser Baustein lädt zum Nachdenken und Träumen ein. Hier geht es um dich persönlich. Stelle dir folgende Frage und schreibe auf, was dir dazu einfällt:

 

 

Welche Wünsche, welche Sehnsüchte werden in mir wach, wenn ich an die Heilige Stadt denke?

 

Lege deine Aufzeichnungen der Gottesmutter in den Krug.


 

Verschiedene Gebete aus dem Gebetsschatz P. Kentenichs oder aus dem Reichtum der Bibel und der Heiligen. Diese Gebete sollen auch Anregung zur stillen Betrachtung sein. P. Kentenich sagte einmal sinngemäß: „Wir können Gott wie ein Candy (Anmerkung: Zuckerl) genießen.“

Send uns des Heilands Geist der Kraft,
dass er die Schöpfung neu erschafft,
das Schönstattreich, den Gottesstaat,
der gleicht der ewigen Sionsstadt,
in der die Liebe triumphieret
und Recht und Wahrheit stets regieret. Amen
Himmelwärts, Werkzeugsmesse

 

(Herr!)

Für den Geist der Heiligkeit
machst du stets mein Herz bereit,
der mit Großmut mich erfüllt,
meine Sehnsucht gütig stillt.

Bleib ich so vereint mit dir,
wirkst in mir du für und für,
schaut auf mich voll Seligkeit
Vater aus der Ewigkeit.

Baut durch mich die Friedensstadt,
den verheißenen Gottesstaat:
Es wird eine Herd‘, ein Hirt,
der das All zum Vater führt.
Himmelwärts, Werkzeugsmesse, nach der Kommunion

 

Die Sonne geht nun müde, still zur Ruh‘,
und Sion lächelt uns von ferne zu.

Dein Sterben war Entrücktsein nur aus Sehnen,
dein Leib lernt die Verwesung niemals kennen.
Du thronst verklärt nun in der „Heiligen Stadt“,
auf Sion, das dir Gott geöffnet hat.

Durchs Heiligtum weist du uns stets nach oben
zum ewigen Schönstatt, wo wir Gott einst loben,
zeigst die Vergänglichkeit der irdischen Welt,
bis du aufs Ewige uns hast eingestellt.

Lehr täglich mich so leben, daß das Sterben
wird leicht, wie es sich schickt für Himmelserben,
am Abend mit mir zu Gericht so gehn,
daß nach dem Tod ich dich und Gott darf sehn.

Die Ehre sei dem Vater froh erwiesen
durch Christus mit Maria, hochgepriesen,
im Heiligen Geiste voller Herrlichkeit
vom Weltall jetzt und alle Ewigkeit. Amen.
Himmelwärts, Schönstatt-Offizium, Complet


 

Wer singt, betet doppelt …Dieses Mal gibt es ein Lied über die Hl. Stadt, geschrieben von Susanne Leibrecht.

 

 

Hier gibt es das Lied zum Anhören:

Hl. Stadt Lied gesungen von Susanne Leibrecht und Sr. M. Kinga

Hier gibt es das Lied zum Download => Hl. Stadt-Lied


 

Eine Geschichte, ein Lebensbeispiel oder wie der Wiener sagt:
„A G’schichtl“.

 

Die Klavierstunde

Eine Mutter nahm ihren kleinen Sohn mit zu einem Konzert von Paderewski, um ihn zu ermutigen, besser Klavier spielen zu lernen. Nachdem sie sich gesetzt hatten, sah die Mutter eine Freundin im Publikum und ging hin, um sie zu begrüßen.

Der kleine Junge nahm die Gelegenheit wahr, die sich ihm nun bot, und stand auf um die große Konzerthalle zu erforschen. Schließlich fand er seinen Weg durch eine Tür, auf der stand ‚BETRETEN VERBOTEN‘. Als die Lichter verdunkelt wurden und das Konzert begann, ging die Mutter zurück zu ihrem Platz und entdeckte, dass ihr Sohn fehlte. Plötzlich öffneten sich die Vorhänge und die Scheinwerfer richteten sich auf den beeindruckenden Steinweg Flügel auf der Bühne. Mit Schrecken sah die Mutter ihren kleinen Jungen am Klavier sitzen und ganz unschuldig ‚Twinkle, Twinkle Little Star‘ vor sich hinklimpern.

In diesem Moment kam der große Meister auf die Bühne, ging schnell zum Klavier und flüsterte dem Jungen ins Ohr: „Hör nicht auf. Spiel weiter.“ Dann beugte Paderewski sich über ihn, streckte seine linke Hand aus und begann, eine Bassbegleitung dazu zu spielen. Bald streckte sich auch sein rechter Arm auf die andere Seite aus und spielte ein schnelles Obligato dazu. Zusammen verwandelten der alte Meister und der Junge Anfänger eine beängstigende Situation in eine wundervolles Erlebnis. Das Publikum war fasziniert.

Genauso ist es auch mit Gott. Was wir von uns aus tun können, ist kaum der Rede wert. Wir tun unser bestes, aber die Resultate sind nicht gerade wundervolle Musik. Aber mit der Hand des Meisters können unsere Leben Wunder wirken. Das nächste Mal, wenn du eine Meisterleistung vollbringen willst, höre gut hin. Du kannst die Stimme des Meisters hören, die in dein Ohr flüstert: „Hör nicht auf. Spiel weiter.“ Spüre Seine liebenden Arme um dich herum. Wisse, dass Seine starken Hände das Konzert deines Lebens spielen.

Vergiss nicht: Gott beruft nicht die Ausgerüsteten, sondern Er rüstet die Berufenen aus.

Autor unbekannt

Gefunden am 23.02.2019 hier: http://www.bibel-fürs-leben.de/27.html


 

Das eine oder andere Mal kann uns ein Gedicht einen besonderen Zugang zur Wertwelt des Impulses ermöglichen und zur Betrachtung anregen.

 

Maria, du heilige Stadt!
Wie bist du ganz frei von jedem Makel,
ganz unberührt rein und sonnenklar,
ganz frei für den Vater, sein Wünschen und Wollen,
du uns’re Mutter so wunderbar!

Du bist des Höchsten heilige Wohnung,
sein Leben durchflutet, durchdringt dich ganz.
Du bist sein Eigen, sein kostbares Kleinod,
du stehst vollendet in göttlichem Glanz.

Aus dir ergießen sich Ströme von Gnaden
und bringen das Leben der dürstenden Welt.
Dich selbst vergessend dienst du dem Sohne,
einzig allein seine Sendung zählt.

Dank dir, Maria, du heilige Stadt!
Denn du erwähltest dir unseren Vater,
formtest zu deinem Abbild ihn.
Wie du durfte er dem Gotteswerk dienen,
viele in deinen Bannkreis ziehn.

Maria!
Du weckst die Sehnsucht, dir ähnlich zu werden.
Im Schatten des Heiligtums wird es wahr:
Kleine Maria – frei und durchgöttlicht,
sendungsergriffen – unzählbar die Schar.
Maria, du heilige Stadt!
Wirke dies Wunder der Liebesmacht!
sim 2004


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