• Neun-Monats-Novene Teil 4


    Heimat finden und geben

Neun-Monats-Novene Teil 4
Heimat finden und geben

=> Download dieses Kapitels als PDF Datei

Wir wollen im 4. Teil dieser Novene einen Blick auf eine der 7 Säulen der Heiligen Stadt werfen, und zwar auf die Säule: Heimat finden und geben.

Eine kurze Einführung zu den 7 Säulen der Heiligen Stadt gibt es unter diesem Link: https://www.heiligestadtjetzt.net/7-saeulen-der-heiligen-stadt

Hier könnt ihr wohnen

In einem Ort in Niederösterreich wurden die Einwohner gefragt, wer eine Unterkunft für Flüchtlinge aus der Ukraine bereitstellen kann. Es haben sich einige gemeldet, unter anderem ein Mann, der ein unbewohntes Häuschen zur Verfügung stellte. Als dann 2 junge Ukrainerinnen kamen, hat dieser Mann ihnen das Häuschen gezeigt, ihnen die Schlüssel übergeben mit den Worten: „Hier könnt ihr wohnen.“ und ist gegangen.

Das ist ein sehr treffendes Beispiel für das, was Pater Kentenich „mechanistisches Denken“ nennt. Mechanistisches Denken trennt Dinge, die eigentlich zusammengehören. In diesem Fall wird die durchaus großherzige Gabe (ein Häuschen zum Wohnen für Flüchtlinge zur Verfügung stellen) getrennt von der Verantwortung, die damit verbunden ist (diesen Flüchtlingen damit auch ein Stück Heimat zu geben).

Damit wir an dieser Stelle nicht über den großzügigen (das Wort passt hier besser als großherzig) Mann urteilen müssen, können wir überlegen, ob wir nicht manchmal ähnlich gehandelt haben. .

Wo ist Heimat?

Pater Kentenich war als Kind in einem Waisenhaus, hat 2 Weltkriege erlebt, war im Konzentrationslager von Dachau interniert und nach den 2 Weltkriegen in Amerika in Verbannung. Seine Definition von Heimat war folgende:

Natürlich braucht jeder Mensch auch ein Dach über dem Kopf um sich geborgen zu fühlen. Aber das alleine ist auf Dauer zu wenig. Pater Kentenich: „Das schönste Plätzchen, in dem ein Mensch sich beheimatet fühlt, ist das Herz eines edlen Menschen.“

Kentenich selbst hat durch das Liebesbündnis mit Maria und die damit verbundene Gnade der Beheimatung sich immer im Herzen Gottes beheimatet gewusst. Er, der rein äußerlich betrachtet, nie eine gesicherte Heimat hatte, hatte diese Heimat bei Gott gefunden. Und konnte so vielen Menschen Heimat schenken, nämlich die Heimat im Herz eines edlen Menschen – in seinem Herz.

Heimat finden

Durch das Liebesbündnis können wir auch die Gnade der Beheimatung bekommen und so Heimat finden. Wir spüren das ganz besonders, wenn wir nach Schönstatt am Kahlenberg kommen. Im Moment ist dort zwar die große Baustelle und es sieht nicht sehr wohnlich aus. Aber das Heiligtum ist geöffnet und die Gottesmutter ist dort zugegen. Laufend kommen trotz Baustelle Menschen, die bei der Gottesmutter Ruhe suchen und gestärkt wieder weggehen. Schönstatt am Kahlenberg hat eine enorme Anziehungskraft. Hier gibt es Geborgenheit und Heimat zu finden.

Wir erleben das im „Kleinen“ auch in unseren Hausheiligtümern. Hier sind wir selbst zu Hause und unsere Freunde und Gäste können auch die besondere Atmosphäre spüren.

Heimat geben

Am 26. Dezember 1941 schreibt Pater Kentenich im Gestapo Gefängnis von Koblenz folgende Zeilen an die Marienschwestern:

Meinetwegen dürfen Sie keine Trauer aufkommen lassen, zunächst deswegen nicht, weil ich da bin, wo Gott mich haben will – und da ist es immer am besten –, sondern auch deshalb nicht, weil ich einstweilen von hier aus Ihnen mehr dienen und helfen kann als draußen.

Endlich dürfen Sie auch nicht vergessen, was ich Ihnen früher so oft gesagt: Es gibt keinen schöneren Platz auf der Welt als das Herz eines edlen, gottinnigen Menschen. Prüfen Sie, wie reichlich mich Gott mit solchen Plätzen beschenkt hat. Sorgen Sie, dass Ihr Herz immer edler, reiner, stärker, gottinniger wird, dann bereiten Sie dem lieben Gott und auch mir eine wohnliche Heimat. Und wer hat‘s dann besser auf der Welt als ich? Wer hat eine schönere Heimat als ich, trotz Gefängnis?

Heimat geben ist ein Auftrag für diejenigen, die Dank des Liebesbündnisses Heimat gefunden haben. Und wie geht das? Durch Veredelung des eigenen Herzens.

Kann man durch Zuhören Heimat schenken?

Eine Gruppe von Schönstättern erforscht seit einiger Zeit, ob und wie man durch die Kentenich-Art des Zuhörens anderen Menschen Mut machen kann. So genannte Mutmacher-Gespräche sollen das zwischenmenschliche Klima verbessern. Die Vision dahinter: Eine starke, kreative Gemeinschaft ist möglich, wenn in Gesprächsrunden ein Klima herrscht, das alle Beteiligten ermuntert, die eigenen Gedanken, Vorschläge, Erfahrungen einzubringen.

Und erste Erfahrungen zeigen, dass das funktioniert. In guten, offenen Gesprächen können wir einander Heimat geben. Es findet dann nicht nur ein Treffen oder ein Gespräch statt, sondern echte Begegnung.

Echte Begegnungen sind selten. Menschen, die sich echt begegnen, haben Zeit füreinander, hören zu, denken sich in den anderen hinein und hören das Richtige aus der Meinung des anderen heraus. Echte Begegnung findet dort statt, wo man den anderen groß sieht und ihn / sie spüren lässt: Ich will dich verstehen und du kannst mit mir rechnen.  Echte Begegnung ist Begegnung mit Herz, sie schenkt Geborgenheit und damit Heimat. So kann das, was in Schönstatt am Kahlenberg passiert, auch in meinem Herzen stattfinden.

Ganz konkret

Wenn wir Heimat gefunden haben durch das Liebesbündnis von Schönstatt, dann können (und sollen) wir auch Heimat geben. Wir veredeln unser Herz immer mehr und öffnen es anderen für eine echte Begegnung.

Wir können jeden Tag am Morgen überlegen:
Auf welche Begegnungen freue ich mich schon?
Welche Begegnungen werden heute mühsam sein?
Wer braucht meine Begegnung heute ganz besonders?

 

Schlussgebet

Durch uns (mich) magst du erbauen
die Stadt aus Himmelsauen,
dass alles voll Vertrauen
zu ihr empor kann schauen.

(Ein Vers aus dem Dankeslied aus Himmelwärts leicht abgeändert)

 

=> Download dieses Kapitels als PDF Datei

Bausteine:

 


 

Als Symbol für die Säule „Heimat finden und geben“ haben wir unser Heiligtum in Schönstatt am Kahlenberg ausgewählt.

 

Dein Heiligtum strahlt aus in unsere Zeit
der Taborsonne Glanz und Herrlichkeit.

Die Fragen, die wir uns bei der Betrachtung dieses Symbols stellen können:
Wieviel Heimat hat mir dieses Heiligtum bereits geschenkt?
Wen möchte ich mit diesem Heiligtum in Berührung bringen?

 


 

Markus 6,30-44:

Die Apostel versammelten sich wieder bei Jesus und berichteten ihm alles, was sie getan und gelehrt hatten. Da sagte er zu ihnen: Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir allein sind, und ruht ein wenig aus. Denn sie fanden nicht einmal Zeit zum Essen, so zahlreich waren die Leute, die kamen und gingen. Sie fuhren also mit dem Boot in eine einsame Gegend, um allein zu sein. Aber man sah sie abfahren und viele erfuhren davon; sie liefen zu Fuß aus allen Städten dorthin und kamen noch vor ihnen an.
Als er ausstieg und die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und er lehrte sie lange. Gegen Abend kamen seine Jünger zu ihm und sagten: Der Ort ist abgelegen und es ist schon spät. Schick sie weg, damit sie in die umliegenden Gehöfte und Dörfer gehen und sich etwas zu essen kaufen können. Er erwiderte: Gebt ihr ihnen zu essen! Sie sagten zu ihm: Sollen wir weggehen, für zweihundert Denare Brot kaufen und es ihnen geben, damit sie zu essen haben?  Er sagte zu ihnen: Wie viele Brote habt ihr? Geht und seht nach! Sie sahen nach und berichteten: Fünf Brote und außerdem zwei Fische. Dann befahl er ihnen, den Leuten zu sagen, sie sollten sich in Gruppen ins grüne Gras setzen. Und sie setzten sich in Gruppen zu hundert und zu fünfzig.  Darauf nahm er die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, sprach den Lobpreis, brach die Brote und gab sie den Jüngern, damit sie sie an die Leute austeilten. Auch die zwei Fische ließ er unter allen verteilen.
Und alle aßen und wurden satt. Als die Jünger die Reste der Brote und auch der Fische einsammelten, wurden zwölf Körbe voll. Es waren fünftausend Männer, die von den Broten gegessen hatten.


 

Dass neue Menschen werden, Schönstatt-Verlag, Vallendar 1971, S.176ff:

Wo Liebe, da ist Heimat! Wo Vater und Mutter und Geschwister, da ist Heimat! Wo wir Geborgenheit finden und geben, da ist Heimat! Heimat ist jener Teil unseres physisch-seelisch-geistigen Lebensraumes, in dem wir Geborgenheit empfangen und bieten, der aber auch gleichzeitig uns als Symbol gilt für die Geborgenheit in Gott.

Heimat ist der Ort, an den der liebe Gott uns aus der Ewigkeit in diese Zeitlichkeit entlassen, ist aber auch der Ort, von dem aus wir aus dieser Zeitlichkeit geistig in die Ewigkeit zurückkehren.

Wenn wir das Bild auf uns wirken lassen, das ich Ihnen von der Heimat gemalt habe, dann spüren Sie sofort die drei Wesenselemente der Heimat heraus:

Es gibt eine physische Heimat: das ist ein bestimmter Ort.
Es gibt eine geistige, eine psychische Heimat: Sie ist gekennzeichnet durch seelische Erlebnisse.
Es gibt eine metaphysische Heimat: da ist die irdische Heimat mit ihren Erlebnissen ein Symbol für die himmlische Heimat.

Diese drei Elemente konstituieren das Wesen der Heimat.

Nach welchem Gesetz geht das Heimaterlebnis vor sich, wo es sich um das metaphysische Element handelt?

Ähnlich wie bei der personalen Gebundenheit nach dem Gesetz der organischen Übertragung und Weiterleitung. Gott überträgt nicht nur auf Menschen, sondern auch auf Orte (und Sachen) etwas von seinen Eigenschaften: von seiner Güte, Weisheit, Schönheit. Gesetz der organischen Übertragung! Die Affekte, die letzten Endes Gott gehören, überträgt der Mensch zunächst auf Orte, aber in organischer Weise. Während er sich an den Ort bindet, bindet er sich gleichzeitig an den Symbolgehalt des Ortes und letzten Endes an Gott. Die Heimat assoziiert erlebnismäßig – nicht ideenmäßig – Geborgenheit, Sicherheit, Schutz.

Dann ist die irdische Heimat Symbol für die himmlische Heimat, die uns letzten Endes in vollendeter Weise diese Geborgenheit, Sicherheit und diesen Schutz bieten kann.

 


 

Heimat

Anleitung zur Bildbetrachtung:

1) Still werden

2) Betrachten
Ich schaue das Bild an und lasse es auf mich wirken.
• Was sehe ich?
• Welche Farben und Formen nehme ich wahr?
• Was spricht mich an?
• Womit tue ich mich schwer?
• Woran erinnert mich das Bild?
• Wo bleibe ich „hängen“?
• Kann ich mich selbst in dem Bild entdecken?
• Finde ich meinen Platz in dem Bild?

3) Verweilen
Ich bleibe bei dem, was mich angesprochen hat und gebe dem Raum, was es an Gedanken und Gefühlen in mir auslöst.
„Mach die Augen zu, was du dann siehst, gehört dir.“ (Günter Eich)

4) Beten
Was ich beim Anschauen des Bildes erfahren habe, bringe ich vor Gott ins Gebet: als Bitte, Dank, Lob, Klage ..


 

Dieser Baustein lädt zum Nachdenken und Träumen ein. Hier geht es um dich persönlich. Stelle dir folgende Frage und schreibe auf, was dir dazu einfällt:

 

Welche Wünsche und welche Sehnsüchte werden in mir wach, wenn ich an das Wort von Pater Kentenich denke?

 

Lege deine Aufzeichnungen der Gottesmutter in den Krug.


 

Verschiedene Gebete aus dem Gebetsschatz P. Kentenichs oder aus dem Reichtum der Bibel und der Heiligen. Diese Gebete sollen auch Anregung zur stillen Betrachtung sein. P. Kentenich sagte einmal sinngemäß: „Wir können Gott wie ein Candy (Anmerkung: Zuckerl) genießen.“

 

Heiliger Geist,

heute werde ich wieder vielen Menschen begegnen. Auf manche freue ich mich jetzt schon. Aber da gibt es auch andere, die mir Mühe machen. Viele warten auf mich – auf meine Hilfe, meinen Rat, auf meine Geduld, auf meine Phantasie.

Lass mich nicht vorübergehen an denen, die meine Zuwendung und Hilfe unbedingt brauchen. Im Blick auf Maria und im Bund mit ihr möchte ich heute unterwegs sein. Ihr möchte ich ähnlich werden. So bitte ich um wache Augen und offene Ohren, um helfende Hände und ein weites Herz, damit ich die Not der anderen lindern kann.

Nicht alles, was ich tun möchte, wird mir möglich sein. Es gibt so viele Grenzen! Unüberwindliche Grenzen! Auch zwischen Menschen und ihrer Begegnung mit Gott.

Heiliger Geist, du hast Maria ermutigt, Unmögliches zu wagen. Du hast die Apostel stark gemacht, alle Angst zu überwinden. Dir darf ich grenzenlos vertrauen. Komm, entzünde in mir das Feuer deiner Liebe! Mit dir lass mich täglich neu den Weg zu den Menschen finden. Amen
(Gebet aus der Novene „Geh – ich bin bei dir“ Kapitel 9; Patris Verlag1995)

Ein weiteres Gebet gibt es beim Baustein Gedicht.


 

Wer singt, betet doppelt …Dieses Mal gibt es ein Lied von Wilfried Röhrig.

 

 

Lied: Wo bist du zu Haus?
Von Wilfried Röhrig und Freunde

Text:

Refr. Wo bist du zu Haus?
Wo gehst du ein und aus?
Wo ist für dich der schönste Ort der Welt?
Wo kannst du die Angst verliern?
Wo kannst du den Himmel spürn,
eine Heimat unterm Sternenzelt?

1. Wo es offne Ohren gibt,
wo ich spür, ich bin geliebt
und wo man sagt: „Es ist wieder gut!“
Wo ich tausend Lieder sing,
Freude in die Herzen bring
und jeden Tag ein bisschen Mut.

2. Wo man feiert, wo man spielt,
ohne Worte Freundschaft fühlt
und einfach so beieinander ist.
Wo man still wird, wo man schweigt,
betet und nach innen steigt,
und Gott dankt, dass er uns liebt.

Das Lied gibt es hier zum Anhören (die Werbung davor ist von Youtube, das lässt sich nicht verhindern):


 

Eine Geschichte, ein Lebensbeispiel oder wie der Wiener sagt:
„A G’schichtl“.

 

Heimat träumen

Einer Schwester in den USA sagte Pater Kentenich einmal:

„… als Vater in Dachau war, da war um ihn so viel Schmutz, nicht nur äußerlich, innerlich! Moralischer Schmutz. Und dann die Schläge, Schimpfen, und alles, was er ständig hören musste. Da hat Vater immer geträumt – und das hat ihm über die Zeit geholfen. Und sein Traum war die Zukunft, er hat ihn niedergeschrieben im Heimatlied.“

Und die Schwester ergänzt:

„Das war so sein Gedanke, das war für mich besonders maßgebend – Träumen wie er, d.h. über das hier und jetzt, ganz gleich, was es ist, Schmutz, das Schwere des Alltags, das Schwere mit Menschen, die einen nicht verstehen oder was immer es ist, immer darüber hinwegsehen, und sehen, was der liebe Gott im Plan hat.“

Das komplette Heimatlied befindet sich beim nächsten Baustein => Gedicht

 


 

Das eine oder andere Mal kann uns ein Gedicht einen besonderen Zugang zur Wertwelt des Impulses ermöglichen und zur Betrachtung anregen.

 

Heimatlied!

Kennst du das Land, so warm und traut,
das ewige Liebe sich erbaut:
Wo edle Herzen innig schlagen
und opferfreudig sich ertragen;
wo sie – einander bergend – gluten
und hin zum Gottesherzen fluten;
wo Liebesströme sprudelnd quillen,
den Liebesdurst der Welt zu stillen?
Dies Wunderland ist mir bekannt;
es ist im Taborglanz die Sonnenau,
wo unsere Dreimal Wunderbare Frau
im Kreise ihrer Lieblingskinder thront
und alle Liebesgaben treulich lohnt
mit Offenbarung ihrer Herrlichkeit
und endlos, endlos reicher Fruchtbarkeit:
Es ist mein Heimatland, mein Schönstattland!

Kennst du das Land, so reich und rein,
der ewigen Schönheit Widerschein:
Wo adelige, starke Seelen
dem Gotteslamme sich vermählen;
wo helle Augen Wärme strahlen
und gütige Hände lindern Qualen;
wo fleckenlos sie stets sich falten,
zu bannen teuflische Gewalten?
Dies Wunderland ist mir bekannt;
es ist im Taborglanz die Sonnenau,
wo unsere Dreimal Wunderbare Frau
im Kreise ihrer Lieblingskinder thront
und alle Liebesgaben treulich lohnt
mit Offenbarung ihrer Herrlichkeit
und endlos, endlos reicher Fruchtbarkeit:
Es ist mein Heimatland, mein Schönstattland!

Kennst du das Land, dem Himmel gleich,
daß heiß ersehnte Freiheitsreich:
Wo Großmut, Schicklichkeitsempfinden
den Zug nach unten überwinden;
wo Gottes leise Wünsche binden
und freudige Entscheidung finden;
wo nach der Liebe Grundgesetzen
sie allseits siegreich durch sich setzen?
Dies Wunderland ist mir bekannt;
es ist im Taborglanz die Sonnenau,
wo unsere Dreimal Wunderbare Frau
im Kreise ihrer Lieblingskinder thront
und alle Liebesgaben treulich lohnt
mit Offenbarung ihrer Herrlichkeit
und endlos, endlos reicher Fruchtbarkeit:
Es ist mein Heimatland, mein Schönstattland!

Kennst du das Land, von Freud‘ durchweht,
weil nie die Sonne untergeht:
Wo im Besitz der ewigen Güter
in Ruhe leben die Gemüter;
wo Herz und Wille stets sich laben
an Gottes überreichen Gaben;
wo schnell der Zauberstab der Liebe
in Freude wandelt alles Trübe?
Dies Wunderland ist mir bekannt;
es ist im Taborglanz die Sonnenau,
wo unsere Dreimal Wunderbare Frau
im Kreise ihrer Lieblingskinder thront
und alle Liebesgaben treulich lohnt
mit Offenbarung ihrer Herrlichkeit
und endlos, endlos reicher Fruchtbarkeit:
Es ist mein Heimatland, mein Schönstattland!

Kennst du das Land, den Gottesstaat,
den aufgebaut der Herr sich hat:
Wo die Wahrhaftigkeit regieret
und Wahrheit herrscht und triumphieret;
wo nach des Rechtes heiligen Maßen
gemessen wird das Tun und Lassen;
wo Liebe einet Herz und Geister,
das Zepter führt der Herr und Meister?
Dies Wunderland ist mir bekannt;
es ist im Taborglanz die Sonnenau,
wo unsere Dreimal Wunderbare Frau
im Kreise ihrer Lieblingskinder thront
und alle Liebesgaben treulich lohnt
mit Offenbarung ihrer Herrlichkeit
und endlos, endlos reicher Fruchtbarkeit:
Es ist mein Heimatland, mein Schönstattland!

Kennst du das Land, zum Kampf bereit,
an Sieg gewohnt in jedem Streit:
Wo Gott mit Schwachen sich vermählet
und sie als Werkzeug auserwählet;
wo heldisch alle ihm vertrauen
und nicht auf eigene Kräfte bauen;
wo sie bereit sind, Blut und Leben
aus Liebe jubelnd hinzugeben?
Dies Wunderland ist mir bekannt;
es ist im Taborglanz die Sonnenau,
wo unsere Dreimal Wunderbare Frau
im Kreise ihrer Lieblingskinder thront
und alle Liebesgaben treulich lohnt
mit Offenbarung ihrer Herrlichkeit
und endlos, endlos reicher Fruchtbarkeit:
Es ist mein Heimatland, mein Schönstattland!

Quelle: Gebetssammlung Himmelwärts von P. Josef Kentenich

 


Hier geht es zu den anderen bereits verfügbaren Kapiteln: